Virtuelle Hörsäle sichern Sommersemester

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In der aktuellen Corona-Situation profitiert die Hochschule Offenburg von ihrer hohen Kompetenz bei digitaler Lehre, die den Studierenden die Online-Fortführung des Semesters garantiert.

Screenshot Folien Marketing

Screenshot Videoplattform ViMP

Jede Dozentin, jeder Dozent kann sich einen eigenen virtuellen Hörsaal, virtuelle Arbeitsgruppen oder einen persönlichen Chat einrichten und Vorlesungen und Seminare abhalten sowie den direkten Kontakt zu den Studierenden aufrechthalten. Und obwohl der Semesterstart offiziell auf den 20. April verschoben wurde, haben zahlreiche Dozentinnen und Dozenten den Online-Vorlesungsbetrieb sogar bereits aufgenommen. Ab kommender Woche läuft die Online-Lehre dann im großen Maßstab. Durch gegenseitige Unterstützung, zum Beispiel Online-Seminare, werden die didaktischen Möglichkeiten zudem stetig auf ihren konkreten Einsatz hin besprochen und weiter entwickelt. Auch die Erstsemestereinführung, Seminare, Kolloquien, Sprechstunden und die Beratung von Studieninteressierten führt die Hochschule auf dem Online-Weg durch. Die bisherigen Rückmeldungen aus den Studierendenkreisen sind positiv, das Angebot wird sehr gut angenommen.

Für Prorektor Prof. Dr. Andreas Christ, in dessen Verantwortungsbereich die Online-Lehre fällt, zahlt es sich nun aus „dass wir schon seit mehr als zehn Jahren umfangreiche Erfahrungen mit digital unterstützter Lehre besitzen. Deshalb verfügen wir über umfassendes didaktisches und technisches Know-how. Die Themen sind uns nicht neu, sondern es ging in den letzten Tagen um den breiten Einsatz in der gesamten Hochschule. Wir konnten so zielgerichtet und schnell den Ausbau der nun intensiver beanspruchten Infrastruktur bewerkstelligen.“ Das Z3 – Digitale Lehre und Medien als hochschulzentrales Kompetenzzentrum bietet unter seiner Leitung allen Professorinnen, Professoren und Lehrbeauftragten umfangreiche Unterstützung – sowohl persönlich als auch über eine eigens eingerichtete Webseite Online-Lehre zu Corona-Zeiten.

„Wir haben bei der Einrichtung des Angebots auf die Verwendung einheitlicher Systeme in einem gewohnten Umfeld geachtet, damit sich die Studierenden auf die Lehrinhalte konzentrieren können und nicht erst verschiedene Systeme erlernen müssen“, erklärt der CIO der Hochschule Prof. Dr. Jan Münchenberg, der für die technische Umsetzung verantwortlich zeichnet und dabei von seinem Team von der Campus-IT gemeinsam mit Mitarbeitenden des Z3 unterstützt wird.

Zusätzlich zu den Online-Vorlesungen mit Direktkontakt erstellen die Dozentinnen und Dozenten unterstützt von den Z3-Mitarbeitenden derzeit mit einer entsprechenden Software in großer Zahl Vorlesungs-Aufzeichnungen. Diese werden in ein Videoportal, das in Kooperation mit der Universität Freiburg erweitert wurde, eingestellt und in den jeweiligen Kursen der Dozentinnen und Dozenten auf der etablierten zentralen Lernplattform Moodle verlinkt. So können die Studierenden zeitunabhängig auf diese zugreifen.

Und die Lehre ist nach wie vor auch interaktiv. In sogenannten Austauschverzeichnissen können die Dozentinnen und Dozenten den Studierenden größere vorlesungsbezogene Daten zur Verfügung stellen, gleichzeitig können die Studierenden ihre erledigten Aufgaben und geschriebenen Arbeiten dort einstellen. Zentrale Plattform ist auch hier Moodle.

„Für uns als Hochschule ist diese Ausnahmesituation auch eine Riesenchance zusätzliche Digitalisierungswege fortzusetzen, didaktische Konzepte weiter zu entwickeln und weitere Erfahrungen zu sammeln“, sind sich die Professoren Christ und Münchenberg einig. Am Ende des Semesters, wenn hoffentlich alles wieder in einen Normalbetrieb übergegangen sei, solle die ausgebaute digitale Infrastruktur daher gemeinsam in Ruhe betrachtet und bewertet werden.

Und auch Prof. Dr. Jörg Ettrich als Dozent sieht die Ausnahmesituation als Chance für alternative Lehrformate. Er ist begeistert wie schnell „wir uns mit einem hohen Maß an Selbstverantwortung und Eigenengagement vom ‚Reagieren‘ ins ‚Agieren‘ katapultiert haben“. Dabei sei der Aufwand für den Einzelnen im Moment nicht zu unterschätzen, da die Erstellung von guten Online-Angeboten, Videos und die "digitale Präsenz" in Chats, Foren oder Webmeetings – noch dazu im Home-Office – einen erheblichen Aufwand bedeute. Dennoch wünscht sich der Dozent, dass diese Formate auch "nach der Krise" ihren Platz finden, eventuell in Form von Fernkursen oder berufsbegleitenden Angeboten.